Wie der menschliche Tastsinn Kaufentscheidungen beeinflusst.

Kaufentscheidungen sind nicht nur abhängig von Qualität und Preis. Auch unser Tastsinn hat einiges an Einfluss. Er steuert uns, ohne dass wir uns darüber stets im Klaren wären.

Konkret geht es um Verpackungsdesign, aber nicht nur aus optischer und funktionaler Perspektive: Die Haptik kann entscheidend sein ob ein Produkt gekauft wird oder nicht, dies haben Wissenschaftler der Mailänder Elite-Uni Bocconi und der Universität Innsbruck auf Grundlage einer Reihe von Experimenten herausgefunden.

Ein einfacher Versuch. Komplexe Erkenntnisse. 

Für die Experimente wurden den Probanden die Augen verbunden, und gebeten gewisse Produkte in die Hand zu nehmen und deren Gewicht abzuschätzen. 

Dies jedoch nur, um das eigentliche Forschungsinteresse nicht zu verraten und so die Ergebnisse zu beeinflussen. Anschließend wurde der jeweilige Produktname langsam auf einem Bildschirm eingeblendet. Dabei war zu sehen, dass die Teilnehmer, die das Produkt in der Hand gehalten hatten, den Namen des Produktes besonders schnell erkannten.

Zu Ende des Experiments durften die Probanden aus einer Auswahl von diesen Produkten ein Dankeschön mitnehmen. Das Ergebnis: Probanden die ein Produkt vorher in der Hand gehalten hatten, entschieden sich auch für genau dieses Produkt.

Wenn Sie Ihr Smartphone in der Hand haben, dann ist es wahrscheinlicher, dass Sie ein KitKat anstatt ein Snickers kaufen. Das KitKat hat eine ähnlichere Form wie Ihr Smartphone. 

Uns ist klar, dass Designer und Marketing-Leute diese Forschungsergebnisse ganz besonders interessant finden werden. 

Produktdesigner könnten Verpackungen entwickeln, die diesen häufig ertasteten Formen entsprechen, während Marketing-Manager diesen Effekt noch steigern könnten. Etwa indem sie ähnlich geformte Produkte nebeneinander positionieren oder Konsumenten dazu kriegen, Produkte häufiger zu ertasten